Unsere aktuellen Positionen

 

BESCHÄFTIGUNG
Die Teilnahme am Erwerbsleben muss für alle Bevölkerungsgruppen sichergestellt und daher gefördert werden.

Speziell Personen, die längere Zeit ohne Beschäftigung waren, und besonders benachteiligte Gruppen benötigen eine sehr individuelle und auch langfristige Unterstützung.

Nachgewiesenermaßen haben Beschäftigungsbetriebe eine hohe Wirksamkeit für die Integration (L&R Studie - SÖB) benötigen aber flexiblere und längerfristige Rahmenbedingungen als aktuell gegeben.

Beschäftigung und Qualifizierung müssen parallel finanziert werden.

Beschäftigungs- und Qualifizierungsdauer sollen entsprechend den Bedürfnissen der Zielgruppen individuell angepasst werden können - z.B. Beschäftigung älterer ArbeitnehmerInnen auf geförderten Arbeitsplätzen bis zum Pensionseintritt.

Sicherstellung des Zugangs für alle Betroffenen unabhängig aus welchem Sicherungssystem sie kommen.

Beendigung der aktuellen Ausgrenzung von Personen bei der Vergabe geförderter Arbeitsplätze (Haftentlassene, Wiedereinsteigerinnen, Personen nach stationären Aufenthalten in Heilanstalten, MigrantInnen).

Anreizsystem zur Weiterentwicklung qualitativer und Entwicklung neuer Arbeitsfelder durch Reinvestition erhöhter Eigenerlöse in soziale Unternehmen statt Rückzahlung von Fördergeldern.

Längerfristige Rahmenverträge als Ergebnis zu entwickelnder „private - public partnership“ - Modelle.

Auseinandersetzung über die Ergebnisqualität und Indikatoren, welche die Wirksamkeit erfolgreicher Integrationsarbeit darstellen – Messbarkeit und Vergleichbarkeit.

Nachhaltige Erschließung des Arbeitskräftepotentials v.a. durch Erhöhung der Frauenerwerbsquote unter Berücksichtigung folgender Forderungen:

  • Gleiches Einkommen für gleichwertige Arbeit
  • Flächendeckendes Angebot bedarfsgerechter und den Arbeitszeiten entsprechender Kinderbetreuungseinrichtungen
  • Förderung der Vereinbarkeit von Kindererziehung und Beruf
  • Kinderbetreuung ist auch Männersache!
  • Förderung von (Wieder-)Einstieg und Qualifizierung
  • Anreizsysteme für Unternehmen, die Gender - Programme umsetzen wie z.B. Bevorzugung durch entsprechende Ausschreibungen bei öffentlichen Aufträgen - soziale Indikatoren als fixe Bestandteile für BestbieterInnen!


BERATUNG UND BETREUUNG
Beratungs- und Betreuungseinrichtungen sind unverzichtbare Bestandteile erfolgreicher Arbeitsmarktpolitik.

Die spezifischen Dienstleistungen in diesem Sektor der Arbeitsmarktpolitik erreichen Zielgruppen wie Jugendliche ohne Qualifizierungen, psychisch kranke Menschen oder Personen mit mehrfachen Vermittlungshemmnissen und erschließen diese Personengruppen einer Heranführung an den Arbeitsmarkt.

Die aktuellen Versuche diese Dienstleistungen über eindimensionale, quantitative Beratungszahlen zu bewerten und entsprechend zu fördern läßt gerade die spezifischen Qualitäten außer Acht und stellt eine Vielzahl dieser Angebote in Frage.

Die Entwicklung geeigneter Indikatoren anhand von Leistungskatalogen und definierter Qualitätskriterien muss geführt und der Komplexität entsprechend Zeit gegeben werden.


PERSONENRECHTE
Bei allem Verständnis für Transparenz und Darstellung von Problemsituationen bei Zielgruppen, muss Wert auf die Einhaltung individueller Rechte im Rahmen des Datenschutzes gelegt werden.


VERNETZUNG
Sowohl das bereits angesprochene Ineinandergreifen verschiedenster arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen wie geförderte Beschäftigung, Qualifizierung und Beratung als auch der anzustrebende Lückenschluss der einzelnen sozialen Sicherungssysteme erfordern Netzwerkarbeit.

Dazu sind auch Ressourcen vorzusehen und Beiträge für Mitgliedschaften bei entsprechenden Netzwerken sollten als förderbare Kosten in allen Richtlinien möglicher FördergeberInnen vorgesehen sein.


EINBINDUNG ALLER AKTEURINNEN
Der DSE-Wien kann aufgrund seines hohen Vernetzungsgrades bereits jetzt auf eine Vielzahl von ExpertInnen im arbeitsmarktpolitischen Kontext zurückgreifen.

Wir bieten dieses Know How allen EntscheidungsträgerInnen an und können durch die tägliche Arbeit mit Betroffenen sehr unmittelbar Auswirkungen erfolgreicher, aber auch verfehlter Strategien zurückmelden.

Im Sinne einer Demokratisierung der Arbeitsmarktpolitik fordern wir daher die strukturell verankerte Einbeziehung des DSE als NGO in die Planungsphasen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, Zieldefinitionen und Leistungsindikatoren auf allen relevanten Entscheidungsebenen. (z.B. Landesdirektorium AMS, Förder- und Bildungsausschuss)